IGS Kastellaun

Rückblick auf das Landesschultheatertreffen

Das Landesschultheatertreffen, das jährlich vom Landesverband Theater in Schulen, Rheinland Pfalz (LV.TS RLP) veranstaltet wird, wurde dieses Jahr von der IGS Kastellaun in der Zeit zwischen dem 29. Mai und dem 1. Juni ausgerichtet.

Vier Tage lang herrschte in der Schule der Ausnahmezustand oder, wie es Schulleiter Norbert Becker formulierte: „produktive Unruhe“.

Schulen aus Zweibrücken, Pirmasens, Speyer, Trier, Oberwesel und Stromberg hatten mit über 120 Teilnehmern ihre Theatertalente nach Kastellaun geschickt, um in fairem Wettstreit und künstlerischem Austausch zusammen zu leben, zu lernen, zu spielen und zu feiern und sich mit den ca. 200 Kastellauner Schülern zu vereinen, die teils als Aufführende dabei waren, teils an den Workshops teilnahmen.

Unter all diese mischten sich dann noch Teilnehmer einer Lehrerfortbildung im Bereich Darstellendes Spiel.

Als Gastgeber hatten die über 60 Helfer (u.a. die Klassen 10 b+e) unter der Leitung von Frau Claudia Schultze und Frau Ulla Jaeger und den Mitorganisatorinnen Frau Katharina Gmelin und Frau Katrin Stolz eine Menge zu tun.

 Dies begann schon mit wochenlangen Vorbereitungen, in denen unter anderem auch das Programmheft erstellt wurde, dessen künstlerische Gestaltung in der Hand von Frau Simone Titze lag. Der 12er LK BK hatte Plakatentwürfe gemacht, die so gut waren, dass die Auswahl schwer fiel. Vor der Aula wurden diese Plakate dann ausgestellt und viele fanden noch Verwendung im Programmheft.

Zur Einstimmung führten DS Klassen aus unterschiedlichen Jahrgangsstufen in einem Stationentheater kleine Szenen zum Thema Zeit vor. Durch die Schulstraße, dem Weg zwischen Forum und Aula, wurden die Zuschauer an den 6 Stationen vorbeigeführt, wo sie unter anderem eine kleine Szene zum Thema Lebensalter vom DS GK 12 (Jaeger), eine sehr schön gespielte Szene über das Statussymbol Uhr, hier eine „IceWatch 2“, der 6. Klasse (Gmelin) und verschiedene szenisch gestaltete Uhren einer 7. Klasse (Stolz) sahen. Einen in Szene gesetzten Text von Daniil Charms „Fälle“ führte der GK 11 (Jaeger) vor, mehrere Dialoge von passend kostümierten Figuren aus der Commedia dell‘ arte präsentierte der GK DS 12 (Schultze) und zum Schluss konnte das Publikum noch selbst aktiv werden, bei den menschlichen, interaktiven Beantwortungsplakaten des DS Kurses 11 (Rieger).

 

Der offizielle Begrüßungsakt fand in der Aula unter der Teilnahme nicht nur aller teilnehmender Schüler und Lehrer, sondern auch besonderer, geladener Gäste statt. Musikalisch begleitet wurde die Veranstaltung von der neu gegründeten Schulband mit Sängerin Tabea Emmel unter der Leitung von Herrn Thomas Horbach.

Es redeten der Vorsitzende des LV.TS RLP Herr Achim Ropers, Schulleiter Norbert Becker, die beiden Schirmherren Landtagspräsident Herr Mertes, im Gepäck eine kleine Extraspende, und Staatssekretär im Ministerium für Bildung Herr Beckmann sowie Verbandsgemeindebürgermeister Dr. Bröhr. Die Kreissparkasse Rhein-Hunsrück überreichte feierlich einen Scheck über 2500 Euro.

 

Noch am gleichen Abend zeigte die Projekt -Theater AG der IGS Kastellaun unter der Leitung von Herrn Wolfgang Halfmann das erste Stück: „Keine Zeit“, eine Bearbeitung des Märchens Momo von Michael Ende.

 

Der zweite Tag war größtenteils den Workshops vorbehalten, in denen die Schüler und Schülerinnen von Kulissenbau, Maskenbildnerei über chorisches Sprechen bis hin zu Flashmobaktionen und Clownstheater alles lernen konnte, was es rund um Theater und szenische Aktionen zu wissen gibt. 17 Workshopleiter gaben den Gästen und eigenen Schülern einen ganzen Tag lang zusätzlichen Unterricht und Anregungen, die diese gerne aufnahmen. Dabei entstanden z. B. Bühnenbilder und kurz vor dem Abendessen stellten auch die anderen Workshops in kleinen Präsentationen ihre Ergebnisse vor. Zusätzlich gab es noch vier Vormittagsworkshops für unsere jüngeren DS-Schüler.

Am Abend zeigte das Hohenfels-Gymnasium, Zweibrücken „Das besondere Leben der Hilletje Jans“ im Tivoli.

 

Auswärtige Schüler und ihre Lehrer schliefen in der Schule, die zu diesem Zweck zusammenrückte und Klassenräume zur Verfügung stellten. Für die Verpflegung fanden sich viele helfende und spendende Hände, so hatte der Hollnicher Landfrauenverein eines der Mittagessen übernommen und erntete großes Lob für die schmackhafte Küche. Das reichhaltige und abwechslungsreiche Frühstück und zwei Abendessen arrangierten Schüler rund um Frau Ulla Jaeger, unterstützt von engagierten Kolleginnen und Eltern, die mit Spenden, aber auch aktiver Mitarbeit bei Verpflegung und beim Spülen mitwirkten.

Besonders gerne griffen auch alle beim Kaffeetrinken zu, denn leckere Kuchen und Teilchen, ebenfalls Elternspenden, gab es reichlich.

Gegessen wurde im „Zeitcafé“, dazu hatten Schülerinnen und Schüler der 9b, c und d das Forum passend zum Thema des Kastellauner Theaterbeitrags dekoriert. Es gab ein kleines Zeitmuseum aus künstlerisch gestalteten kleinen Guckkästen und dekorativ verteilte Uhren, echte und auf Leinwand gemalte im Stil Dalis.

 

Am dritten Tag musste man sich auf einen Theatermarathon gefasst machen, gleich vier Stücke stellten die Schülerinnen und Schüler sowohl in der Aula als auch im Tivoli vor: Das Friedrich-Wilhelm-Gymnasium, Trier war mit dem Stück „Herzenssachen“ vertreten, „Titel hinzufügen“ hieß das Stück des Immanuel-Kant-Gymnasium Pirmasens, die 5 Schülerinnen der 6.-8. Klasse des Schulzentrums Oberwesel hatten ein Schattentheater „Kunstwerk auf Leinwand“ vorbereitet und die IGS Stromberg zeigte im Tivoli „Maxi Schneider, die Tapfere“.

Alle Vorstellungen standen den Klassen der IGS offen, soweit die Plätze reichten.

 

Zwischen den Veranstaltungen blieb gerade Zeit genug für die Mahlzeiten, denn alle Stücke mussten nachbesprochen werden, mit viel Sachverstand aber auch anschaulich mit einer gestellten Szene zum Stück gaben Schülerinnen und Schüler Lob und Kritik an ihre Kollegen weiter.

An diesem Abend wurden alle für ihre Mühen und dem großen Durchhaltevermögen mit einem Gauklerfest belohnt. Die Schüler, u.a. des AL/HL-Kurses 8 hatten unter Leitung von Frau Meike Hölzenbein und Frau Christine Fuchs Salate vorbereitet und es bildete sich eine lange Schlange vor dem Spanferkel, das schon seit Stunden auf dem Schulhof brutzelte und von dem am Ende nicht eine Schwarte übrig blieb.

Wieder gab es Vorführungen. Großen Anklang fanden die Tanzvorführungen des Tanzensemble für historische Tänze „danza vosolvia“ aus Oberwesel, das zum Schluss auch die Zuschauer noch zum Mitmachen animieren konnte. Es gab erneut kleine Szenen aus der Commedia dell’arte, eine Schwertkampfvorführung in voller Rüstung, eine kleine musikalische Einstimmung und, als es dunkel wurde, das Feuerspektakel von „Nino, dem Feuerbuben“ vor einem begeisterten Publikum.

 

Die letzten beiden Stücke wurden am Freitag gezeigt: „Hin und her“ von Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 12 des Friedrich-Wilhelm-Gymnasium in Trier und „Der rote Faden“ ebenfalls von einer Theatergruppe des Friedrich-Magnus-Schwerd-Gymnasium, Speyer.

 

Nachdem auch diese Stücke vor einem interessierten Publikum nachbesprochen waren, machten sich die Gäste zur Abreise bereit. Nach der Abschlussfeier, in der die Abiturientinnen Marga Kölner und Verena Hortian nochmals die Multimedia- Umsetzung eines Tucholsky-Gedichtes von Carsten Braun unfd Jürgen Schnier darboten, leerte sich die Schule gegen Mittag wieder. Nur für die unermüdlichen Helfer war diese anstrengende, aber auch gewinnbringende Zeit erst nach einigen weiteren Stunden des Aufräumens vorbei.

Für Gäste wie Teilnehmer waren diese spannenden Tage angefüllt mit vielen neuen Eindrücken, neuen Bekanntschaften, Anregungen und nicht zuletzt Ausprobieren und Präsentieren eigener Ideen und darstellerischen Fähigkeiten.

Alle Stücke wurden von Herrn Jürgen Schnier, nebst Helfern gefilmt und bearbeitet.